Forschungszentrum Friedens- und Konfliktforschung

www.uibk.ac.at/innpeace

Leiter

Ass.-Prof. Dr. Rina Malagayo Alluri (AB ULG Peace Studies)

Stellvertretende Leiterin

Assoz. Prof. Dr. Tatjana Schnell (Institut für Psychologie)

Assoz. Prof. Andreas Oberprantacher (Institut für Philosophie)

Forschungsziele

Bereits die Errichtung des MA Program for Peace, Development, Security and International Conflict Transformation an der LFU im Jahr 2001 war von der Idee getragen, den Standort Innsbruck einerseits in die global bestehende Szene des Faches einzubinden, andererseits ein Profil zu entwickeln, das sich vom Bestehendem unterscheidet. Insbesondere zu den Ansätzen und Zentren im deutschen Sprachraum sollte keine Konkurrenz, sondern Alternative und Ergänzung erzeugt werden.

Zu diesem Zweck wurde der damals friedensphilosophisch neue Ansatz der „vielen Frieden“ aufgegriffen, zum curricularen und didaktischen Prinzip erhoben und mit Nachdruck weiter erforscht. Daraus entstand im Laufe der Jahre der Schlüsselbegriff transrationale Friedensforschung, der mittlerweile als Innsbrucker Schule oder Innsbrucker Ansatz des Fachs internationale Anerkennung gefunden hat. 2008 wurde dieses Bemühen mit der Errichtung eines eigenen UNESCO Lehrstuhls für Friedensforschung an der Universität Innsbruck belohnt.

Die epistemologische Grundlage dieses Unterfangens war die Definition des jungen Faches, wie sie der erste europäische Professor für Friedensstudien, Adam Curle, seit den 1970er Jahren an der Universität Bradford in England formuliert hatte. Curle, ein gelernter Ethnologe, definierte Friedensstudien als Amalgam aus Ethnologie, Internationalen Beziehungen und Psychologie. In den Jahrzehnten seither hat sich dieses Feld deutlich erweitert und bezieht heute auch Biologie, Erziehungswissenschaften, Geschichte, Kunst, Neurowissenschaft, Philosophie, Rechtswissenschaften, Soziologie, Sport, Sprachwissenschaften, Theater, Theologie, Wirtschaftswissenschaften und andere mit ein.

Der in Innsbruck als transrational bezeichnete Ansatz berücksichtigt dies und bemüht sich im Rahmen eines Forschungszentrums um die Fortentwicklung entsprechender Inhalte und Methoden.

Aus dieser Grundlage leitet sich die Frage nach der Anwendbarkeit solcher Friedensphilosophie in der Konfliktarbeit ab. Die Erfahrung zeigt, dass Transrationalität sich besonders gut mit der Praxis der als elicitiv bezeichneten Konflikttransformation nach John Paul Lederach, einem Schüler Curles, verbinden lässt. Deshalb haben wir in Innsbruck Lederachs Methode zu seinem eigenen Arbeitsprinzip erhoben. Sie wird im Master-Lehrgang nicht nur kognitiv gelehrt, sie dient auch als didaktisches und curriculares Prinzip.

Das Forschungszentrum Frieden und Konflikt baut auf dieser Grundlage auf und will die gewonnenen Erkenntnisse weiter vertiefen. Es lädt grundsätzlich alle Disziplinen zur Mitarbeit an der weiteren Erforschung transrationaler Frieden ein, schon weil Frieden ein ethisches Grundanliegen jedes wissenschaftlichen Unterfangens sein muss. So wie sich friedenswissenschaftliche Erkenntnis in und aus allen Disziplinen gewinnen lässt, kann die Friedenswissenschaft ihrerseits zum Friedensfähigkeit in allen wissenschaftlichen Unterfangen beitragen.

Beteiligte Organisationseinheiten

Fakultät für Bildungswissenschaften

Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaften

Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften

Philosophisch-Historische Fakultät

Rechtswissenschaftliche Fakultät

 

 

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